DenkOrt Aumühle: Würzburg-Rosengarten Kitzingen
Schülerinnen des Armin-Knab-Gymnasiums gestalten in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Herbert Holzheimer und ihrem Kunstlehrer Harald Knobling ein Erinnerungsmal für den DenkOrt Aumühle“ in Würzburg und für die Stadt Kitzingen.
Alle Orte in Unterfranken, in denen zu Beginn der NS-Gewaltherrschaft eine jüdische
Gemeinde existierte, sind nun aufgerufen, zwei Gepäckstücke in der Art wie es die
Deportierten bei sich hatten, für das Erinnerungsmal gestalten zu lassen. Die einzelnen
Objekte werden entlang der Gleise aufgestellt. Diese Gepäckinstallation soll über die
Jahre um weitere Stücke ergänzt werden. Ein jeweils zweites Objekt, eine Art Zwillingsskulptur, soll in der betreffenden Gemeinde als Denkmal aufgestellt werden. Auf diese Weise wird der „DenkOrt Aumühle“ mit dem gesamten Regierungsbezirk vernetzt.
In Unterfranken, dem damaligen „Gau Mainfranken“ gab es 109 jüdische Gemeinden,
eine der größten war Kitzingen, hier war auch das Bezirksrabbinat. Von Kitzingen
wurden 94 jüdische Mitbürger deportiert. Nur das Notwendigste packten sie
in einen Koffer oder Rucksack und nahmen diesen mit auf den Weg. Am Bahnhof
Aumühle in Würzburg mussten alle Gepäckstücke in einer langen Reihe entlang der
Gleise abgestellt werden.
Die Stadt Kitzingen hat sich als eine der ersten
Gemeinden für die Teilnahme an diesem Projekt entschieden. Im fast einstimmigen
Stadtratsbeschluss vom 16. November 2017 wurde Einverständnis über die Beteiligung
der Stadt Kitzingen an diesem Projekt erklärt, wobei der „Förderverein ehemalige
Synagoge Kitzingen“ in die Planungen einbezogen werden sollte.
Als geeigneter Ort für das Erinnerungsmal wurde der Rosengarten bestimmt, da die jüdischen
Mitbürger vom Fränkischen Hof auf ihrem Weg zum Bahnhof am Rosengarten
vorbeigeführt wurden.
Für die Realisierung des Denkmals sprachen sich alle an der Planung Beteiligten für
die Einbindung Jugendlicher in das Projekt aus. So lag es nahe, die sechs Schülerinnen
des Kunstadditums am Armin-Knab-Gymnasium in die gestalterische Aufgabe
einzubinden.
Das Ziel war, zwei große Koffer zu modellieren, die den Forderungen des Projektes
Aumühle Würzburg entsprechen. Man kam überein, den Koffer als grauen Betonguss
zu realisieren. Ein schlichter, einfacher Koffer sollte es sein, ein Erinnerungsmal ohne Pathos, grau, hart und kalt und nüchtern.
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